Wie Patenschaften Kinder in Konflikten unterstützen

Sie sind herzzerreißend...

Bilder von Chaos und Zerstörung erzeugen Gefühle von Hoffnungslosigkeit, von Hilfslosigkeit. Bewaffnete Konflikte führen uns gnadenlos die schlechtesten Seiten der menschlichen Natur vor Augen: Gier, Machthunger, Egoismus, Brutalität. Aber selbst in solchen scheinbar ausweglosen Situationen sind es die Paten, die den Betroffenen Hoffnung spenden – selbst dann, wenn ihnen das gar nicht bewusst ist.

In den mehr als 70 Jahren unserer Arbeit haben wir immer wieder erlebt, wie wichtig es für die betroffenen Menschen ist, dass wir auch bei Konflikten vor Ort bleiben und den Kindern sowie ihren Gemeinden zur Seite stehen. Wir wissen, was es heißt, Kinder und ihre Zukunft zu schützen, wenn ihre ganze Welt Kopf steht.

Für die meisten von uns bedeutet eine Kinderpatenschaft, dass Kinder zur Schule gehen können, dass sie Zugang zu sauberem Wasser und zu Gesundheitsversorgung erhalten. Kurz: Dank einer Patenschaft bekommt ein Kind die Chance auf eine gute, gesunde Kindheit und auf eine bessere Zukunft ohne Armut.

In Krisensituationen bewirkt eine Kinderpatenschaft noch viel mehr. Wenn ein Konflikt ausbricht, passieren drei Dinge.

 

 

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Wir sind bereits vor Ort und können sofort aktiv werden

World Vision arbeitet bereits in den ärmsten und gefährlichsten Regionen der Welt, wo Kinder besonders gefährdet sind. Wir sind also schon vor Ort, wenn ein Konflikt ausbricht – und weil die Vorbereitung auf solche Situationen Teil unserer Projektarbeit ist, können unsere Teams sofort in den ersten Stunden eines Konflikts reagieren und dabei auf ihre Ortskenntnisse bzw. lokale Netzwerke zurückgreifen. Manchmal stehen die Gemeinden, in denen wir arbeiten, im Mittelpunkt eines Konflikts, manchmal sind es Orte, an denen die Menschen Schutz suchen. Immer gibt es dabei akute und langfristige Bedürfnisse, die gestillt werden müssen.

Die Beziehungen, Partnerschaften und das über Jahre aufgebaute Vertrauen bei den Menschen, Regierungen und Gemeinden unterstützt uns dabei, sofort und effektiv dort zu helfen, wo Hilfe gerade am dringendsten nötig ist. Im Fall des Ukraine-Konflikts konnte World Vision unter anderem deshalb so schnell reagieren, weil wir seit über 30 Jahren vor Ort sind und auf die Mittel aus Kinderpatenschaften zurückgreifen können. Unsere Mitarbeiter und freiwilligen Helfer konnten bei Kriegsausbruch binnen kürzester Zeit Maßnahmen für Kinderschutz, psychosoziale Hilfe, Unterkünfte, Gesundheitsversorgung und mehr auf die Beine stellen. Dank der guten Logistik vor Ort konnten wir außerdem Hilfstransporte in betroffene Regionen schicken.

Wir können genügend finanzielle Mittel für Akuthilfe auf die Beine stellen

Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen, landen Ihre Beiträge gemeinsam mit denen anderer Paten in einem gemeinsamen Topf, aus dem die Kinder und ihre Gemeinden in der jeweiligen Projektregion unterstützt werden. Die Zusammenlegung der Spenden erlaubt es uns, gezielt auf akute Krisen zu reagieren. Die bereits vorhandenen Geldmittel werden dann mit zusätzlichen Spenden sowie finanziellen Mitteln von Regierungen oder Institutionen kombiniert. Ein Teil dieser Mittel wird im Krisenfall dafür verwendet, die akuten Bedürfnisse der betroffenen Kinder und ihrer Familien zu stillen. Die Unterstützung von Paten wie Ihnen ermöglicht also Hilfe über Grundbedürfnisse wie sauberes Wasser hinaus: Sie helfen uns dabei, langfristig auch jene zu unterstützen und zu betreuen, die sich vor Konflikten in den Gemeinden in Sicherheit bringen, in denen wir bereits tätigt sind.

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Wir bleiben auch nach dem Ende eines Konflikts vor Ort und betreuen die Kinder weiter

Der Wiederaufbau nach dem Ende eines bewaffneten Konflikts dauert oft Jahrzehnte. Auch hier ist eine Kinderpatenschaft eine wertvolle Stütze: Sie ist das Versprechen, ein Kind und seine Gemeinschaft über Jahre hinweg zu begleiten und zu unterstützen mit dem Ziel, den Kreis der Armut endgültig zu durchbrechen. Durch unsere Projekte verbindet uns mit den betroffenen Gemeinden eine Partnerschaft, die mindestens zehn Jahre dauert. Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ländern und ihren Institutionen geht auch nach dieser Zeitspanne weiter, denn nur so sind langfristige Veränderungen möglich. In Sierra Leone waren wir beispielsweise schon während des Bürgerkriegs vor Ort. 20 Jahre nach Kriegsende ist World Vision noch immer in dem westafrikanischen Land tätig. Gemeinsam mit den Gemeinden verbessern wir Gesundheitsversorgung, Ernährung, Bildung und Kinderschutz. Auch in Uganda setzen wir unsere Arbeit fort: Wir unterstützen Kinder und ihre Familien, die aus dem Südsudan vor Gewalt und Verfolgung fliehen mussten.

Eine Patenschaft bedeutet also nicht nur, dass Kinder und ihre Familien überleben. Sie ermöglichen ihnen auch eine bessere Zukunft – selbst nach einem Konflikt.

Sierra Leone

20 Jahre nach dem Bürgerkrieg in Sierra Leone unterstützen Paten die Gemeinden dabei, Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittelsicherheit, Bildung und Schütz für Kinder zu verbessern.