
Weltfrauentag - Heute feiern wir die Frauen!
Heute ist der Internationale Frauentag – und das wollen wir feiern. Im Laufe der Jahre konnte World Vision unzähligen Mädchen und Frauen dabei unterstützen, ihr Potenzial auszuschöpfen und sich eine eigenständige Existenz aufzubauen.
Außerdem geben wir einen Einblick in unsere Arbeit speziell mit Mädchen und Frauen. Wir zeigen auf, welche Hindernisse Mädchen und Frauen in unseren Projektgebieten in den Weg gelegt werden und welche Gefahren ihnen nach wie vor drohen, Stichwort Kinderheirat.
Last but not least spielt natürlich Empowerment eine wichtige Rolle, und das wiederum lässt sich auf unterschiedlichen Wegen erreichen.
Mit 16 Jahren schon Unternehmerin
Die 16-jährige Delphine aus Murambi in Rwanda ist eine außergewöhnliche junge Frau: Sie ist bereits Unternehmerin, kann sich selbst versorgen, unterstützt ihre Familie und besucht außerdem noch die Schule. Begonnen hat alles mit einem Ananas-Garten, den sie auf einem kleinen Stück Land angelegt hat. Während der Erntezeit wirft der Garten etwa drei Früchte pro Tag ab. Die verkauft Delphine dann auf dem örtlichen Markt. Dank einer Spargruppe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hat sie ihre Finanzen fest im Griff – so fest, dass sie ihr Ziel, eine kleine Viehzucht aufzubauen, bereits teilweise umsetzen konnte: Sie besitzt einige Hühner, deren Eier sie ebenfalls verkauft. So überbrückt Delphine die Zeit bis zur nächsten Ananas-Ernte.
Außerdem besitzt die 16-Jährige ein Schwein, dessen Dung sie für ihren Garten verwendet. Das Schwein möchte sie später verkaufen und den Erlös in eine Kuh investieren. Auch für die Kuh hat sie große Pläne: Mit der Milch bekommt die Familie der 16-Jährigen eine zusätzliche Nahrungsquelle, die Überschüsse will das geschäftstüchtige Mädchen ebenfalls verkaufen. Mittlerweile nimmt Delphine so viel ein, dass sie ihre Schuluniform und Lernmaterial selbst finanzieren kann. Und wenn die Eltern einmal knapp bei Kasse sind, übernimmt Delphine auch die Schulkosten für ihre Geschwister.


- Das Aushöhlen der Rechte von Mädchen und Frauen führt zu Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung und Zwangsehen, Zufluchtsorte gibt es kaum. Durch Aufklärungsarbeit wollen wir dem entgegenwirken und den Betroffenen eine Stimme geben.
- In Uganda liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen. Sie bilden auch die Mehrheit in den lokalen Spargruppen, erhalten Finanztrainings und das Rüstzeug, um ihre Lebenssituation bzw. die ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.
Was wir für Mädchen und Frauen tun
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Unterstützung von Mädchen und Frauen in unseren Projektgebieten sowie in Regionen, in denen wir punktuelle Schwerpunkte setzen, die wir mit der Unterstützung von EU, UNO und ADA umsetzen. Die Maßnahmen sind vielfältig:
- Müttern und ihre Kinder erhalten Zugang zu Gesundheitsvorsorge, für schwangere Frauen werden Entbindungsstationen eingerichtet. In ehrenamtlichen Gesundheitskomitees wird Personal geschult, das Schwangere besucht und unterstützt. In Mosambik gibt es mit „ttC“ ein eigenes Schwangeren- und Mütterberatungsprojekt.
- Der Fokus auf Bildung ermöglicht Mädchen eine Ausbildung und eröffnet ihnen zugleich Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Bildung ist auch das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen Kinderheiraten. Denn wenn die Chance auf Bildung entfällt, sehen viele Eltern die Verheiratung ihrer Töchter als Alternative. Die pandemiebedingten Schulschließungen führen daher auch zu einem Anstieg von Kinderehen. Mehr dazu lesen Sie hier: https://www.worldvision.at/pandemie-und-kinderehen
- In Nord-Rakhine (Myanmar) setzen wir gemeinsam mit der EU ein Projekt zum besseren Schutz für gefährdete Mädchen (und Burschen) um. Die Kinder und Jugendlichen lernen in Gruppen, Risiken zu identifizieren und sich gegen Gefahren zu schützen.
Dank Karate zu mehr Selbstbewusstsein
Im jordanischen Flüchtlingslager Azraq fliegen regelmäßig die Fäuste: Karate-Meisterin und World Vision-Mitarbeiterin Qamar Al-Kurdi bringt den Mädchen im Lager die asiatische Kampfkunst bei, jeden Tag stehen eineinhalb Stunden Training auf dem Programm. Den Mädchen im Alter von 8 bis 17 Jahren macht das so viel Spaß, dass sie ihre Lehrerin immer wieder im Büro aufsuchen und sie um zusätzlichen Unterricht bitten. Denn die täglichen Trainings sind für die Mädchen mehr als nur Sport: Ihr Selbstbewusstsein wächst, sie sehen eine Perspektive für sich und trauen sich, eigene Ziele zu verfolgen. Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, schauen Sie sich unbedingt das Video an!