Auf nach Tansania in unser neues Projekt Rukoma!
Ein virtueller Einblick

Am 25. März war es soweit: Unsere Patinnen & Paten konnten beim World Vision Online-Patentreffen ganz gemütlich von zu Hause aus eines unserer Projekte erleben - Rukoma in Tansania.
Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Einblicke in die Natur der Region, Impressionen vom Leben sowie Informationen zu Herausforderungen vor Ort erhalten. Bei einer Live-Schaltung ins Projekt gab George Leo von World Vision Tansania zudem ein aktuelles Corona-Update.
Für alle, die keine Zeit hatten, gibt es hier eine Nachlese mit Bild- und Videomaterial aus Rukoma.
Hier findet ihr auch noch das Event mit unseren ModeratorInnen Elisabeth Leitner und Michael Rihar zum Nachschauen.
Unsere Herausforderungen vor Ort
Ernährung
Ein wichtiger Schwerpunkt in Rukoma ist die Verbesserung von Ernährung. Den Menschen in Rukoma fehlt grundlegendes Basiswissen rund um Ernährung. Sie essen kaum Gemüse und kennen die Wichtigkeit von Proteinen nicht. Die Folge ist eine sehr einseitige, nährstoffarme Ernährung, die vor allem für Kinder nicht ungefährlich ist. Mangelernährung ist hier leider weit verbreitet. Neben dem fehlenden Wissen um wichtige Nährstoffe und Vitamine ist auch für viele der Zugang zu anderen Lebensmitteln ein Problem – sie können sich Fleisch, Fisch, Nüsse oder anderes Gemüse, das sie nicht selbst anbauen (meistens Kassava und Bananen) nicht leisten.


Bildung
Zwar werden Schulen von der Regierung unterstützt und es gibt keine Schulgebühren, doch die Qualität der Ausbildung, die die Kinder erhalten, ist miserabel. Die Klassenräume sind dunkel und überfüllt. In den meisten Schulen gibt es keine Lampen. Über 100 Schüler in einem einzigen Klassenzimmer sind keine Seltenheit. Es gibt kaum Tische, sodass die Kinder teilweise am Boden sitzen müssen, nachdem einige für den Schulbesuch bereits kilometerlange Wege hinter sich haben. Lernmaterialien sind veraltet oder nicht vorhanden. Die Lehrer haben kaum Lehrmittel, um Unterrichtsinhalte klarer und kreativer zu gestalten.
COVID-19 in Tansania - im Gespräch mit George Leo, World Vision Tansania
Auch in Tansania arbeitet World Vision daran, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Wie solche Maßnahmen im Projekt ausschauen, haben wir in einem Interview unseren Kollegen George Leo aus Tansania gefragt.
Guten Appetit mit World Vision
In Tansania gehören Kochbananen (Matoke), Kassava und Mais zu den Grundnahrungsmitteln. Spezialitäten wären zum Beispiel Senene (Grashüpfer), gebratener bzw. frittierter Fisch aus dem Victoria See oder andere kleine Fische. Das Lieblingsgericht der Menschen ist Reis.
Mit den beliebten Bananen werden in Tansania auch gerne Pancakes zubereitet. Das Rezept ist einfach und schnell nachzukochen. Probieren Sie es aus und holen Sie sich tansanische Vibes nach Hause!
Fragen des Abends
Unsere Tansania-Reise war definitiv nicht die letzte. Wir möchten unseren Patinnen und Paten gerne alle Patenschaftsprojekte auf diese Art und Weise näherbringen. Wann es für Vietnam soweit sein wird, können wir leider noch nicht sagen. Wir halten Sie aber gerne auf dem Laufenden.
Schulen in Tansania wurden nach dem Auftreten der ersten Corona-Fälle im März 2020 geschlossen. Tansania war dann allerdings das erste Land in Ostafrika, das Ende Juni seine Schulen wieder geöffnet hat. Seitdem läuft der Schulbetrieb mehr oder weniger normal ab. Es wird allerdings auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen geachtet und viel Wert auf Händewaschen gelegt. World Vision hat dafür die Schulen der Umgebung mit Handwashing Facilities (Handwaschanlagen) ausgestattet und stellt sicher, dass in den Schulen immer genügend Desinfektionsmittel sowie Seife zur Verfügung steht.
Rukoma liegt wie im Vortrag beschrieben in der Nähe des Viktoriasees, allerdings sind es doch 20 Kilometer Entfernung. Fischerei ist vor allem für Bewohnerinnen und Bewohner direkt am Ufer des Sees eine Einkunfts- und Nahrungsmittelquelle. Die Menschen in Rukoma müssten Fische zukaufen. Der Mangel an Einkommen macht dies aber kaum möglich.
2019 hatten geschätzte 1,7 Millionen Menschen eine HIV-Infektion (5,1 % der Bevölkerung), 27.000 Menschen sind daran gestorben. (Quelle: CIA World Factbook)
Was Malaria betrifft: Tansania ist für 5 % der weltweiten Malaria-Todesfälle verantwortlich. 2018 starben laut WHO World Malaria Report 27.530 Menschen daran. (Quelle: WHO)
Der Betrag, der in Rukoma in den Spargruppen im Normalfall pro Woche einbezahlt wird, beträgt 2.000 Tansania-Schilling (0,72 €). Das heißt, im Monat werden knapp 3€ gespart.
Unsere Aufklärungsarbeit trägt zur Bildung eines Bewusstseins bei, dass Spargruppen langfristig helfen, sich aus Armut zu befreien. Menschen vor Ort haben immer wieder Gelegenheitsjobs und zahlen davon dann einen kleinen Betrag ein. Das Problem bei diesen Arbeiten ist, dass sie nicht kalkulierbar und nur unregelmäßig sind. Ziel ist es, dass die Mitglieder der Spargruppe dann mit Hilfe von Krediten ein eigenes Geschäft und ein regelmäßiges gesichertes Einkommen aufbauen können.
Spargruppen stehen aber auch Menschen offen, die z.B. durch Landwirtschaft schon ein kleines Einkommen haben. Diese sparen dann bis zu 5.000 Tansania-Schilling (1,80€) und erweitern mit den Krediten ihre bestehenden Geschäfte.
Die beliebtesten weiblichen Vornamen in Tansania sind unter anderem: Neema, Elizabeth, Rehema, Amina, Mariam, Maria, Joyce und Grace.
Bei den männlichen Namen gehören unter anderem Emmanuel, Joseph, Juma und John zu den Favoriten.
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da dies mit mehreren Faktoren zusammenhängt. Hotelkosten vor Ort können zum Teil auch sehr teuer sein. Hinsichtlich einer Gruppenpatenreise haben wir noch keine Erfahrung über Kosten, da das Projektgebiet noch sehr neu ist. Wenn nach der COVID-19-Pandemie reisen wieder möglich ist, können Sie uns gerne kontaktieren und wir beraten Sie zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, die es gibt, um Ihr Patenkind zu besuchen.
Die Krankheit tritt in der Regel dann auf, wenn das Kind mit eiweißarmer Nahrung ernährt wird. Das Krankheitsbild ist insbesondere auf den Mangel bestimmter essentieller Aminosäuren zurückzuführen. Aufgrund dieses Mangels kommt es im Blut zur Abnahme der Albumine (Hypalbuminämie) und einhergehend zum Absinken des kolloidosmotischen Drucks mit der Folge, dass Gewebsflüssigkeit – vor allem im Bauchbereich – nicht wieder in die venösen Kapillaren aufgenommen werden kann.
Das Krankheitsbild zeigt den charakteristischen Hungerbauch, der durch Wassereinlagerungen am ganzen Körper, vor allem aber am Bauch, sowie eine vergrößerte Leber verursacht wird. Des Weiteren treten Hautveränderungen, oft auch eine Entfärbung der Haare, Wachstumsstörungen, Durchfall und Gewichtsverlust auf.
Dazu gibt es keine statistisch belegten Zahlen. Allerdings haben im ländlichen Tansania nur 18,8 % der Menschen einen Stromanschluss (Daten von 2018). Von diesen Menschen haben sicherlich nicht alle einen Fernseher. Allerdings sind in Tansania sogenannte „Movie Halls“ sehr beliebt – das können Räume oder auch einfache Holzverschläge sein, in denen ein Fernseher steht und in denen Filme, aber auch Fußballspiele, übertragen werden. Dort zahlt man dann einen geringen Eintrittspreis. Das ist natürlich nur in Gegenden mit Strom möglich.
Für die Handwaschanlagen wird meist das Wasser aus Regenwassertanks verwendet. Das kann auch getrunken werden, allerdings ist das nur empfehlenswert, wenn es davor abgekocht wird. Fürs Händewaschen wird es nicht abgekocht.
Was lokal gegessen wird, ist auch abhängig vom Lebensstatus der Bevölkerung. Wenn man es sich leisten kann, gehören durchaus auch Heuschrecken zum regelmäßigen Essen, dann aber auch Bohnen, Avocados etc.
Für einen Großteil der Menschen, mit denen wir in Rukoma arbeiten, heißt lokal essen allerdings täglich Matooke (Kochbananen) oder Ugali (Maisbrei). Das Problem dabei: Es kommt zu einer zu einseitigen Ernährung sowie Vitamin- und Proteinmangel.