Norduganda

Wirtschaftliche Entwicklung für Frauen unter Flüchtlingen und lokaler Bevölkerung in West Nile

Zu Beginn des Jahres 2020 wurde in West Nile im Norden Ugandas ein weiteres Projekt zu Unterstützung von Flüchtlingen und den gastgebenden Gemeinden gestartet. Das Projekt wird von der Austrian Development Agency (ADA), VisionFund International und World Vision Österreich finanziert. Umgesetzt wird es von der Mikrofinanzinstitution VisionFund Uganda.

Global gesehen steht die Welt vor der größten Flüchtlingskrise aller Zeiten - mit über 68,5 Millionen Vertriebenen, von denen 85 % in Entwicklungsländern leben. Uganda ist eines der wichtigsten Aufnahmeländer in Afrika und wird international für einen der progressivsten und liberalsten Rechtsrahmen für Flüchtlinge gerühmt. Geflüchtete Menschen können dadurch unter anderem reguläre Arbeitsverhältnisse eingehen und sich frei im Land bewegen.

Während ständig neue Flüchtlingsströme hinzukommen, gibt es gleichzeitig viele Flüchtlingsgruppen, die schon viele Jahre in Uganda leben und versuchen, sich vor Ort eine Lebensgrundlage aufzubauen. Viele von ihnen sind in Spargruppen organisiert, können aber keine größeren Investitionen tätigen, da sie keinen Zugang zu Banken und Krediten haben. Mikrofinanzinstitutionen in Uganda – wie überall in der Welt – geben Flüchtlingen keine Kredite, da sie (fälschlicher Weise) annehmen, dass Flüchtlinge nicht lange an einem Ort leben und daher nicht zurückzahlen.

Mit diesem Pilotprojekt werden von der Mikrofinanzinstitution VisionFund Uganda Kredite an etablierte Spargruppen von Flüchtlingen (und einheimischer Bevölkerung) vergeben. Die Mehrheit der Spargruppenmitglieder sind Frauen. Begleitet mit intensivem Finanztraining für die Spargruppen soll nachgewiesen werden, dass unter bestimmten Bedingungen Flüchtlinge verlässliche Kreditnehmer sein können. Damit kann dieser besonders bedürftigen Bevölkerungsgruppe die Möglichkeit eröffnet werden, die Lebenssituationen ihrer Familien und Kinder signifikant zu verbessern.

Mit dem Projekt werden an 220 Spargruppen mit zirka 4.400 Mitgliedern Kredite vergeben. Mit einem Durchschnitt von 4,9 Personen pro Familie profitieren von den Krediten insgesamt 21.560 Personen. Weitere 800 Spargruppen mit 16.000 Mitgliedern erhalten Finanztrainings.

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