Sierra Leone

Soa

1991 bis 2002 wütete in Sierra Leone ein brutaler Bürgerkrieg. Noch immer trägt das Land tiefe Narben dieses blutigen Konflikts. In den Jahren 2014 und 2015 wurde Sierra Leone dann von einer verheerenden Ebola-Epidemie heimgesucht.

Grüße aus unserem Patenschaftsprojekt in Soa

Willkommen in Soa!

Unsere Regionalentwicklungsprogramme in Soa und Fiama liegen geografisch direkt nebeneinander und sind sich in vielem sehr ähnlich. Um Nebenkosten zu sparen, führen wir – soweit möglich – die gleichen Aktivitäten in Soa und Fiama durch.

 

Ausgangssituation

Schulen ohne Ausstattung: Landesweit können nur 11% der 7-14-jährigen Kinder lesen und rechnen, obwohl 86% der Kinder zur Schule gehen. Für die Eltern und Kinder ist die Schulbildung sehr wichtig, doch es gibt kaum Schulbücher oder Lesematerialien für die Kinder. Vor allem aber haben viele Lehrer selbst nur einen mittleren Schulabschluss und keine Lehrerausbildung absolviert.

Kinder ohne Schutz: Im Bereich Kinderschutz gibt es in Sierra Leone noch Nachholbedarf. In ländlichen Gegenden werden nach wie vor 42% der Kinder unter 18 Jahren verheiratet, 19% davon sogar unter 15 Jahren. 56% der Mädchen unter 18 Jahren sind bereits von FGM (weiblicher Genitalverstümmelung) betroffen. Diese wird meist unter Anwendung von Zwang und Gewalt praktiziert. 44% der Kinder leisten Kinderarbeit.

Hohe Kinder- und Müttersterblichkeit: Auch die Gesundheitssituation ist prekär. Viele Mütter entbinden in ihren Lehmhütten, weil sie den weiten Weg zur Gesundheitsstation kurz vor der Geburt nicht mehr schaffen. Es gibt keine Krankentransporte, die bis zu ihnen nach Hause fahren. Entsprechend liegt die Müttersterblichkeit bei 1.120 pro 100.000 Geburten, und die Kindersterblichkeit bei ganzen 118 pro 1000 Lebendgeburten (bis zum 5. Lebensjahr).

Familien ohne Bargeld: Banken gibt es nur weit entfernt in den Städten. Sparen ist für viele Familien schwierig – für Schulmaterialien gibt es somit kein Geld und im Notfall haben sie kein Bargeld zu Hause, um einen Arzt zu bezahlen.

So helfen wir

Lesefähigkeiten fördern: Wir fokussieren uns derzeit auf die Stärkung der Lesekompetenzen: Lehrer und freiwillige Lernhelfer werden geschult. Die Kinder erhalten Schulbücher und sogenannte Lernecken mit Bücherregalen und Solarbeleuchtung im Dorf. Damit können sie auch nach der Schulzeit Lesen lernen. Motiviert werden die Kinder mit lustigen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Lesewettbewerben.

Kinderschutz als gemeinsame Aufgabe: Für den Kinderschutz müssen alle zusammenarbeiten. Child-Welfare-Kommittees, Kinderclubs, Mütterclubs, sowie eine Kinderschutz-Advocacy-Gruppe arbeiten als Multiplikatoren, um das Thema Kinderschutz ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Gleichzeitig entwickeln diese Gruppen Systeme, um Kinder besser zu schützen, aber auch bei Missbrauchsfällen zu intervenieren und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Gemeinsam für Kinder- und Müttergesundheit: Um die Kinder- und Müttersterblichkeit zu senken, schulen wir die Gesundheitshelfer in den Dörfern zu Themen wie Kinderernährung, Schwangeren-Vor- und Nachsorgeuntersuchungen, Impfungen und Hygiene. Sie gehen von Tür zu Tür und beraten Schwangere und Familien. Gleichzeitig unterstützen und trainieren wir die Mitarbeiter in den Gesundheitszentren. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern bilden wir Advocacy-Gruppen, die sich auch mit gesetzlichen Richtlinien auseinandersetzen, um Ansprüche gegenüber den Gesundheitsbehörden zu erwirken. Gegebenenfalls können sie bei staatlichen Stellen die Einhaltung der eigenen Richtlinien einfordern.

Eine Spargruppe pro Dorf: Unser Ziel ist es, in jedem Dorf eine Spargruppe zu etablieren. Diese fungieren für die Familien wie Banken, wo sie ihr Geld zurücklegen oder Kredite bekommen können. Erstmals haben die Familien so Rücklagen für größere Ausgaben und Notfälle. Parallel hat jede Spargruppe einen Sozialfonds, mit dem sie besonders arme Kinder und Familien unterstützt.

Ein Ziel unserer Arbeit in Soa ist, Kleinkinder und junge Mütter vor Krankheiten und Unterernährung zu schützen.

Ein Ziel unserer Arbeit in Soa ist, Kleinkinder und junge Mütter vor Krankheiten und Unterernährung zu schützen.

Viele Bewohner Soas trinken schmutziges Wasser. Das führt zu gefährlichen Erkrankungen.

Viele Bewohner Soas trinken schmutziges Wasser. Das führt zu gefährlichen Erkrankungen.

Sauberes Trinkwasser aus solchen Brunnen schützt die Kinder Soas vor gefährlichen Infektionen.

Sauberes Trinkwasser aus solchen Brunnen schützt die Kinder Soas vor gefährlichen Infektionen.

Früher diente den Kinder des Dorfes Gondama in Soa eine baufällige Lehmhütte als Schule.

Früher diente den Kinder des Dorfes Gondama in Soa eine baufällige Lehmhütte als Schule.

Die neue Schule von Gondama ist ein gemauertes Gebäude mit wetterfestem Dach. Sie wurde mit Unterstützung aus Österreich errichtet.

Die neue Schule von Gondama ist ein gemauertes Gebäude mit wetterfestem Dach. Sie wurde mit Unterstützung aus Österreich errichtet.

Im Dorf Gondama haben die Kinder schon ein besseres Lernumfeld. Viele Kinder in Soa warten noch darauf!

Im Dorf Gondama haben die Kinder schon ein besseres Lernumfeld. Viele Kinder in Soa warten noch darauf!

Junge Mütter in Soa lernen in Schulungen von World Vision, wie sie ihre Babys ausreichend mit Nährstoffen versorgen können.

Junge Mütter in Soa lernen in Schulungen von World Vision, wie sie ihre Babys ausreichend mit Nährstoffen versorgen können.

Aktuelle Entwicklungen aus dem letzten Jahr erfahren Sie im jeweiligen Fortschrittsbericht oder im Update-Video: 

Alle statistischen Angaben stammen aus de Sierra Leone Multiple Indicator Cluster Survey (MICS) 2017 von Statistics Sierra Leone und UNICEF.