1. Warum lächelt mein Patenkind auf dem Foto nicht?
Das ist teilweise kulturell bedingt. Während es in unseren Breitengraden üblich ist, auf einem Foto möglichst breit zu lächeln (auch wenn man das vielleicht grade gar nicht will), kann das in einer anderen Kultur genau gegenteilig sein. Dann kann es schon mal vorkommen, dass Ihr Patenkind auf einem Foto ernst dreinschaut – aber das heißt nicht, dass es nicht glücklich ist! Manche Kinder sind auch kamerascheu. Für Fotos gilt daher immer: Die Persönlichkeitsrechte des Kindes werden ebenso respektiert wie kulturelle Besonderheiten. Oder anders gesagt: Wenn ein Kind auf einem Foto nicht lächeln möchte oder kann, dann muss es das auch nicht.
2. Warum werden Update-Videos nicht übersetzt?
Das ist einfach: Wir produzieren jedes Jahr rund 2,3 Millionen Videos mit Kindern aus aller Welt, die unterschiedliche Sprachen und Dialekte sprechen. Es wäre schlicht zu zeit- und kostenintensiv, jedes Video zu übersetzen und zu synchronisieren. Wir investieren Zeit und Geld lieber dort, wo sie dringender gebraucht werden: in die Unterstützung der Kinder, ihrer Familien und ihrer Gemeinden. Wir hoffen, Sie haben trotzdem Freude an den Update-Videos Ihres Patenkindes – und daran, es in seiner eigenen Sprache reden zu hören.
3. Warum sieht mein Patenkind auf dem Foto nicht bedürftig aus?
Die Würde der Kinder und ihrer Familien stehen immer im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Kinder sollen sich daher auf Fotos so präsentieren können, wie sie selbst das möchten. Das kann mit lokalen Bräuchen zu tun haben und bedeuten, dass sich mehrere Kinder eines Dorfes ein besonders schönes Kleidungsstück für ihre Fotos teilen. Andere Kinder tragen extra ihr schönstes Weihnachtskleid, wieder andere präsentieren stolz die Tracht ihres Stammes. Eines haben aber alle Kinder gemeinsam: Sie wollen auf ihre Paten einen guten Eindruck machen.
4. Warum geht mein Patenkind in seinem Brief nicht auf meine Fragen ein?
Das hat, wie überall auf der Welt, in erster Linie mit dem Alter und Bildungsgrad des Kindes zu tun. Wenn Lese-, Schreib- und Ausdrucksfähigkeit noch nicht voll entwickelt sind, tut sich das Kind schwer, auf Fragen einzugehen. Ist das Kind in einer Kultur der mündlichen Überlieferung aufgewachsen, dann muss es sich erst mit schriftlicher Kommunikation vertraut machen. Dann kann es schon vorkommen, dass sich die Briefe Ihres Patenkindes eine Weile stark ähneln. Geben Sie nicht auf! Mit jedem Brief, den Sie Ihrem Patenkind schreiben, helfen Sie ihm dabei, seine Lese- und Schreibfähigkeit zu trainieren. Ihre Briefe haben damit einen direkten Einfluss auf die Fortschritte und schulischen Erfolge Ihres Patenkindes.
5. Warum dauert es so lange, bis Briefe meines Patenkindes bei mir ankommen?
Jeder Brief wird von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgfältig geprüft und übersetzt, ehe er weitergeleitet wird. Dazu müssen Postwege berücksichtigt werden, die aktuell natürlich von der Pandemie beeinflusst werden. Lockdowns erschweren die Zustellung von Briefen und Paketen, in vielen Ländern herrscht postalisches Chaos. Auch Naturkatastrophen oder bewaffnete Konflikte wirken sich natürlich auf die Post aus.
Normalerweise können Sie bei digitaler Kommunikation nach spätestens zwei Monaten mit einer Antwort per Mail rechnen. Handgeschriebene Briefe sind in der Regel bis zu sechs Monate unterwegs. Sollten Sie danach noch immer keine Antwort erhalten haben, lassen Sie es uns bitte wissen. Wir kümmern uns dann darum.
Auch wenn Sie ungeduldig auf eine Antwort Ihres Patenkindes warten: Lassen Sie sich von den langen Postwegen nicht abschrecken! Ihr Patenkind freut sich über jeden Brief, den es von Ihnen erhält. Kinder, die regelmäßig mit ihren Paten kommunizieren, sind außerdem glücklicher und selbstbewusster.
Also: Bleiben Sie dran!