Patenreise Mosambik - 26.3.2019
Berührende Begegnungen in Nihessiue
Heute dürfen wir die verschiedenen Projektmaßnahmen von World Vision kennenlernen. Dafür fahren wir in das 90 km entfernte Nihessiue im Bezirk Murrupula. Wir besuchen den „Bezirkshauptmann“, das World Vision Büro, eine Spargruppe, ein Kinderparlament, eine Müttergruppe und die Gesundheitsstation.
Autorin: Evelin
Gleich nach dem Frühstück starten wir gemeinsam mit Angela, Silva, Henriqueta und unserem Fahrer Omar in die Projektregion. Die Straße ist anfangs in einem gut asphaltierten Zustand, die Landschaft erstrahlt nach der Regenzeit in satten Grüntönen. In dieser Region gibt es auch viele Berge, hohe Gräser und verschiedene Laubbäume. Wir erfahren von Angela einiges über die Kultur und das Leben in diesem Land.
Nach 2 Stunden kommen wir am Dorfplatz von Murrupula an. Es gibt neugierige Blicke von beiden Seiten. Wir sind etwas unsicher, wie wir den Chef begrüßen dürfen. Umarmung, Knicks oder Hände schütteln? Alle sind sehr gespannt.
Chief Crisanto Estevao Mpila empfängt uns und bedankt sich bei uns für die Unterstützung. Es ist ein sehr bewegender Moment.
... und dann hat er uns allen die Hände geschüttelt!!

Zu Mittag erreichen wir das World Vision-Büro in Nihessiue. Der Weg dorthin ist holprig und beschwerlich. Wir werden im Bus durchgerüttelt und geschüttelt.
Unter einer Baumgruppe wird die Post der Patenkinder sortiert. Hermann entdeckt seinen Brief an sein Patenkind. Eine Bestätigung für uns, dass wirklich alles ankommt.


Vor dem Mittagssnack werden wir noch von einer Spargruppe singend und tanzend empfangen. Männer und Frauen treffen sich zweimal im Monat, um zu sparen. So können sie sich kleine Kredite auszahlen und bekommen auch Zinsen für ihre Einlage. Mit ihrer Spargruppe konnten sie Saatgut und Zuchttiere kaufen, ihren Kindern die Sekundärschule ermöglichen und eine kleine Kirche bauen. Auch wir haben einige Spareinlagen für sie mitgebracht. Als Dankeschön beschenkten sie uns mit Mango, Bananen, Erdnüssen, Zuckerrohr und Cassava.
Am Nachmittag begleitet uns die World Vision-Mitarbeiterin Chip Johar am Motorrad, da es natürlich kein Straßennetz zur Orientierung gibt.


In der Schule von Nihessiue wartet schon das Kinderparlament auf uns. Über 30 Kinder zwischen 12 und 16 Jahren treffen sich einmal die Woche und sind stolz darauf, gemeinsam helfen zu können und ihre Kinderrechte durchzusetzen. Unter anderem haben sie Freunde davor bewahrt, früh zu heiraten und die Schule abzubrechen. Sie präsentieren uns ihre selbstgemachten Tontöpfe und schenken uns diese. Wir bringen ihnen Schulmaterial, Kekse und kalte Getränke mit.

Auf dem Weg zur Gesundheitsstation machen wir noch einen kurzen Halt in einem Dorf. Dort werden wir wieder von über 40 Bewohnern singend und tanzend empfangen. Sie erklären uns, wie sie von World Vision lernen, zur Bekämpfung von Unter- und Mangelernährung, ihre Kinder gut zu ernähren.
Auch Vorsorgemethoden sehen wir, wie beispielsweise Hände waschen mit wenigen Mitteln, das richtige Verwenden und Pflegen von Moskitonetzen zum Schutz vor Malaria. Die Kinder freuen sich über unsere Luftballons.

