Seit 20 Jahren setzen wir uns in Afghanistan dafür ein, das Leben der bedürftigsten Kinder und ihrer Familien zu verbessern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut, über 20 Millionen sind nicht mehr ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt. Viele Kinder sind schwer unterernährt und stehen an der Schwelle zum Hungertod.
Mehr als je zuvor sind Mädchen von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung bedroht. Viele Familien greifen zu verzweifelten Maßnahmen wie Kinderheirat, in der Hoffnung, ihre Töchter versorgen zu können. Die Pandemie verschärft eine humanitäre Krise, die schon längst außer Kontrolle geraten ist.
Tausende Familien leiden
Die Lage hat sich mit einem Erdbeben der Stärke 6,1 am frühen Morgen des 22. Juni 2022 weiter verschlimmert. Mindestens 950 Menschen kamen in den westlichen Provinzen Paktika und Khost ums Leben, ganze Dörfer wurden zerstört. Während die Zahl der Toten und Verletzten ständig steigt, versuchen die Menschen, Überlebende aus den zerstörten Häusern zu bergen. Das Beben hat nicht nur das Land erschüttert, sondern auch das Leben tausender Familien.
World Vision bleibt weiter vor Ort. Wir lassen die Kinder in Afghanistan nicht im Stich. Sie brauchen unsere Hilfe dringender denn je.
Bitte spenden Sie jetzt

18 Mio. Menschen brauchen Humanitäre Hilfe.

Mehr als 2 Mio. Kinder sind von Unterernährung betroffen.

Der Schutz und die Rechte von Mädchen und Frauen sind bedroht.
Wir sind und bleiben vor Ort
Wir haben unsere Mittel für die Katastrophenhilfe aufgestockt und werden 1 Million gefährdete Kinder und ihre Familien unterstützen. Dazu zählen: der dringende Bedarf an Nahrungsmitteln, Wasser, sanitäre Einrichtungen, Gesundheitsversorgung und Schutz.
Wir haben im Zuge der Dürre bereits 3600 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt und 2500 Vertriebenen mit Hygiene-Kits und Kinderbekleidung versorgt. Wir bieten überlebenswichtige Unterstützung für Kinder und ihre Familien, die vertrieben wurden oder an ihre Herkunftsorte zurückkehren bzw. bleiben. Dabei liegt uns der Schutz von Frauen und Kindern ganz besonders am Herzen.


Fragen & Antworten
Die Lage in Afghanistan war schon vor dem Machtwechsel im August extrem angespannt. Millionen Menschen leiden unter einer akuten Nahrungskrise als Folge einer Dürre und die Zahl hungernder oder mangelernährter Kinder nimmt täglich zu. Lebensmittel sind teuer und knapp - die COVID-19-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Seit Anfang des Jahres wurden fast 400.000 Menschen durch Konflikte aus ihren Heimatorten vertrieben. Im Umfeld der Städte leben sehr viele Binnenflüchtlinge, die Hilfe zum Überleben benötigen. Der Machtwechsel im August und die Gefahr von Terroranschlägen haben die Lage noch unsicherer gemacht. Es ist momentan nicht abzusehen, wie sich insbesondere die Gesamtsituation und die Sicherheitslage vor Ort weiterentwickeln.
Die Arbeit von World Vision erstreckt sich auf vier Provinzen im Westen und Nordwesten von Afghanistan. Mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen wir Projekte in den Sektoren Gesundheit, Ernährung, Wasserversorgung- und Sanitärversorgung, Bildung und Kinderschutz sowie gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen um. Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung geplant und umgesetzt.
Nach unserer Einschätzung sind die Menschen in Afghanistan jetzt mehr denn je auf Hilfe angewiesen. Wenn es die Sicherheitslage und Arbeitsbedingungen zulassen, wird World Vision daher alles tun, um die Menschen vor Ort weiterhin zu unterstützen und die Projektarbeit fortzusetzen.
Die Herausforderungen sind derzeit enorm groß, zumal auch unsere rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der ohnehin extrem angespannten Gesamtlage im Land betroffen sind. Dazu zählen der erschwerte Zugang zu Nahrungsmitteln nach einer schlimmen Dürre, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie gewalttätige Konflikte. Derzeit bangen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan um die eigene Sicherheit und die ihrer Familien. Daher wird sehr viel davon abhängen, wie sich die Sicherheitslage im Land weiterentwickelt. World Vision unternimmt auf jeden Fall alles, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen und zu schützen.
Momentan sind die meisten lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von World Vision noch vor Ort. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Land verlassen möchten, werden dabei verfahrenstechnisch unterstützt.
World Vision ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und hat zuerst das Wohlergehen der Menschen vor Augen – vor allem das Wohlergehen der Kinder. Sich dafür einzusetzen, ist nur aus einer politisch neutralen Position heraus möglich. World Vision kann daher die politischen Ereignisse in Afghanistan nicht kommentieren. Allerdings müssen wir mit den politischen Machthabern reden, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können.
Nach unserer Einschätzung sind die Menschen in Afghanistan jetzt mehr denn je auf Hilfe angewiesen. World Vision bittet daher um Spenden, um Hilfsprojekte vor Ort zu ermöglichen – auch wenn die Umsetzung dieser Projekte von der Sicherheitssituation abhängen wird.