Erdbeben in Afghanistan

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Herat liegt am Boden

In der Nacht zum 8. Oktober 2023 erschütterte ein schweres Erdbeben die Provinz Herat. Unsere Kolleginnen und Kollegen waren so schnell wie möglich vor Ort, um Katastrophenhilfe zu leisten. Sie verteilten Wasser und Nahrungsmittel, während mobile Gesundheitsteams sich um die medizinische Versorgung kümmerten.

Nur wenige Monate später müssen sich die Betroffenen einer zusätzlichen Herausforderung stellen: Ein unerwartet strenger Winter macht die verzweifelte Situation noch schlimmer.

Verheerende Schneestürme

Tausende Familien, die durch das Erdbeben bereits alles verloren haben, leben noch immer in Notunterkünften oder Zelten. Diese bieten nur unzureichenden Schutz gegen Kälte, starken Wind oder Schneefall, oft fehlen auch wärmende Decken und Heizmaterialien, und die meisten Menschen müssen auf dem kalten Boden schlafen.

In der Nacht zum 25. Februar 2024 haben schwere Schneestürme den Westen des Landes heimgesucht – mit verheerenden Folgen für die Überlebenden:  Innerhalb weniger Tage ist die Temperatur auf -19° C gesunken, zahlreiche Unterkünfte wurden zerstört, und immer mehr Nutztiere fallen der bitteren Kälte zum Opfer. Die meisten Bauern haben die Futtervorräte für den Winter aufgebraucht, und die Schneefälle haben zahlreiche Ställe einstürzen lassen.

Der Zugang zu Heizmaterialien wie Holz ist praktisch nicht mehr gegeben, denn durch die Schneestürme sind viele Straßen unpassierbar geworden. Das trifft vor allem jene Familien, die ohnehin schon mit Hunger und Kälte kämpfen. Sie können weder heizen noch kochen, die Zahl der Krankheitsfälle steigt rasant an. Vor allem Kinder haben der bitteren Kälte nichts entgegenzusetzen, und einige haben den Kampf bereits verloren.

World Vision war sofort vor Ort, um die Menschen mit Heizmaterialien und Wolldecken zu unterstützen. Das ist aber erst der Anfang: Die Kleinbauern benötigen Hilfe beim Wiederaufbau ihrer Viehzucht, und langfristig wird es vorbeugende Maßnahmen gegen Katastrophen wie diese brauchen.

Nothelfer kämpft sich durch Schneemassen zu den Menschen und verteilt Decken

18 Mio. Menschen brauchen Humanitäre Hilfe.

Mehr als 2 Mio. Kinder sind von Unterernährung betroffen.

Der Schutz und die Rechte von Mädchen und Frauen sind bedroht.

Jetzt helfen

World Vision hat in den vom Erdbeben betroffenen Gemeinden über 74.000 Menschen mit Maßnahmen erreicht.

Wir sind und bleiben vor Ort

Wir haben unsere Mittel für Katastrophenhilfe in den vergangenen Jahren aufgestockt, um die gefährdeten Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Nach dem letzten Erdbeben sind unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort im Katastropheneinsatz und kümmern sich um die wichtigsten Bedürfnisse der Überlebenden: Lebensmittel, Wasser, Zugang zu medizinischer Versorgung, Notunterkünfte und Sicherheit. 

Wir bleiben weiterhin vor Ort und bieten überlebenswichtige Unterstützung für Kinder und Familien, die vertrieben wurden oder durch Naturkatastrophen alles verloren haben. Der Schutz von Frauen und Kindern liegt uns dabei besonders am Herzen. 

Kinder in Afghanistan in einem World Vision Kinderschutzzentrum

Fragen und Antworten

Wie ist die Lage in Afghanistan?

Die Lage in Afghanistan war schon vor dem Machtwechsel im August 2021 extrem angespannt. Millionen Menschen leiden unter einer akuten Nahrungskrise als Folge einer Dürre, und die Zahl hungernder oder mangelernährter Kinder nimmt täglich zu. Lebensmittel sind teuer und knapp – die COVID-19-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Seit Anfang des Jahres 2021 wurden fast 400.000 Menschen durch Konflikte aus ihren Heimatorten vertrieben. Im Umfeld der Städte leben sehr viele Binnenflüchtlinge, die Hilfe zum Überleben benötigen. Der Machtwechsel im August 2021 und die Gefahr von Terroranschlägen haben die Lage noch unsicherer gemacht. Ein schweres Erdbeben der Stärke 6,1 hat die Lage im Juni 2022 weiter verschlimmert, ganze Dörfer wurden zerstört, tausende Familien waren betroffen. Im Oktober 2023 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die Provinz Herat. Dabei kamen tausende Menschen ums Leben, die Überlebenden benötigen dringend humanitäre Hilfe. Es ist nicht absehbar, wie sich insbesondere die Gesamtsituation und die Sicherheitslage vor Ort weiterentwickeln.

Was macht World Vision vor Ort?

Die Arbeit von World Vision erstreckt sich auf vier Provinzen im Westen und Nordwesten von Afghanistan. Mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen wir Projekte in den Sektoren Gesundheit, Ernährung, Wasser- und Sanitärversorgung, Bildung und Kinderschutz sowie gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen um. Die Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung geplant und umgesetzt. Außerdem leisten wir nach Naturkatastrophen humanitäre Hilfe.

Wird World Vision die Arbeit in Afghanistan fortsetzen?

Nach unserer Einschätzung sind die Menschen in Afghanistan jetzt mehr denn je auf Hilfe angewiesen. Wenn es die Sicherheitslage und Arbeitsbedingungen zulassen, wird World Vision daher alles tun, um die Menschen vor Ort weiterhin zu unterstützen und die Projektarbeit fortzusetzen.

Wie geht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von World Vision?

Die Herausforderungen sind derzeit enorm groß, zumal auch unsere rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der ohnehin extrem angespannten Gesamtlage im Land betroffen sind. Dazu zählen der erschwerte Zugang zu Nahrungsmitteln nach einer schlimmen Dürre, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie gewalttätige Konflikte. Derzeit bangen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afghanistan um die eigene Sicherheit und die ihrer Familien. Daher wird sehr viel davon abhängen, wie sich die Sicherheitslage im Land entwickelt. World Vision unternimmt auf jeden Fall alles, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen und zu schützen.

Wird Personal von World Vision evakuiert?

Momentan sind die meisten lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von World Vision noch vor Ort. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Land verlassen möchten, werden dabei verfahrenstechnisch unterstützt.

Wie steht World Vision zu den Taliban?

World Vision ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und hat zuerst das Wohlergehen der Menschen vor Augen – vor allem das Wohlergehen der Kinder. Sich dafür einzusetzen, ist nur aus einer politisch neutralen Position heraus möglich. World Vision kann daher die politischen Ereignisse in Afghanistan nicht kommentieren. Allerdings müssen wir mit den politischen Machthabern reden, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können.

Sammelt World Vision Spenden für Afghanistan?

Nach unserer Einschätzung sind die Menschen in Afghanistan jetzt mehr denn je auf Hilfe angewiesen. World Vision bittet daher um Spenden, um Hilfsprojekte vor Ort zu ermöglichen – auch wenn die Umsetzung dieser Projekte von der Sicherheitssituation abhängen wird.

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