Die Welt ist im Ausnahmezustand: Die Krankheit COVID-19 stellt unser Leben auf den Kopf. Wir sind alle in Sorge um Familienangehörige, Freunde und Nachbarn. Wir versuchen uns und unsere Familien zu schützen, unterstützen uns gegenseitig und nehmen Rücksicht aufeinander. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und betroffenen Menschen auf der ganzen Welt zu helfen, müssen wir zusammenarbeiten.
In den ärmsten Regionen der Welt wird COVID-19 verheerende Auswirkungen haben. Kinder, die ihre Familien durch die Krankheit verlieren, sind auf sich allein gestellt und besonders verletzlich: Unterernährung, Armut, Missbrauch und Gewalt sind häufig die Folgen. Verhindern wir gemeinsam, dass Millionen Kinder weltweit Opfer dieser Katastrophe werden.
COVID-19 in Indien: Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe
Ein alarmierender Anstieg der Fallzahlen und ein Gesundheitssystem vor dem Kollaps: Die zweite COVID-19-Welle hat Indien fest im Griff. Sowohl die Infektionszahlen als auch die tragischen Todesfälle erreichen fast täglich neue Höchststände. Die Pandemie trifft auf ein ohnehin völlig überlastetes Gesundheitssystem. Den Krankenhäusern im ganzen Land gehen die Betten, die Sauerstoffvorräte und die Beatmungsgeräte aus. Außerdem gibt es einen Mangel des dringend benötigten Impfstoffs.
Die Menschen in Indien sind über einem Jahr nach Ausbruch der Pandemie gebeutelt von der Not im Land. Viele arbeiten als wandernde Tagelöhnerinnen und Tagelöhnern oder Kleinbäuerinnen und -bauern und haben infolge der Ausgangssperren ihr Einkommen und damit ihre Lebensgrundlage verloren. Die ohnehin von Armut gefährdeten Familien sind am stärksten betroffen, viele Eltern können ihre Kinder nicht mehr richtig ernähren. Die Gewalt gegenüber Kindern nimmt zu und unzählige Mädchen und Jungen haben keinen Zugang mehr zu Schutz und Bildung. Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe!


Wir müssen unbedingt den Ausbruch von COVID-19 in den Flüchtlingslagern verhindern – die Folgen wären katastrophal.
Warum ist COVID-19 für Menschen in Entwicklungsländern so gefährlich?
Viele Familien in ärmeren Länder der Welt haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung oder sauberem Wasser. Es gibt einen Mangel an Krankenhäusern und Ausstattung, auch medizinisches Personal fehlt in vielen Regionen. Millionen Menschen leiden an Unterernährung und schlimmen Vorerkrankungen wie Malaria, HIV oder Tuberkulose. Für sie wird COVID-19 zur Lebensgefahr! In Flüchtlingslagern ist die Gefahr besonders groß: Die Menschen leben auf engstem Raum zusammen - das Risiko einer Ausbreitung des Virus ist extrem hoch. Millionen Kinder sind gefährdet.
„Ich habe Angst um meine Kinder“
In vielen Gemeinden fürchten sich die Eltern vor dem Ausbruch von COVID-19 und sorgen sich besonders um das Wohlergehen ihrer Kinder. „Ich habe Angst um die Sicherheit und das Leben meiner Kinder“, erzählt uns Hanan Mahamud, eine junge Mutter aus dem Südsudan. „Ich weiß nicht, mit wem meine Kinder in der Schule spielen. Doch ich kann sie auch nicht davon abhalten, zur Schule zu gehen. Wie soll ihre Zukunft ohne Bildung aussehen? Ich will nicht, dass COVID-19 mich von meinen Kindern trennt!“
So helfen wir den Menschen vor Ort
Unseren Maßnahmen fokussieren auf besonders gefährdete Länder, wie z. B. die Demokratische Republik Kongo, Syrien, Bangladesch, Senegal, Indien und Afghanistan. Je nach individuellem Bedarf werden Aktivitäten aus den folgenden Bereichen umgesetzt:
Prävention
- Trainings zu empfohlenen Maßnahmen wie Händewaschen
- Unterstützung der Behörden bei der Aufklärung der Bevölkerung
- Anpassung der Gesundheits- und Hygienemaßnahmen in den Projekten
- Teilnehmerbegrenzungen bei unseren Aktivitäten, wie z. B. Schulungen

Schutz & Hilfe
- Verteilung von Hygieneartikeln, Seife und Desinfektionsmittel an Familien
- Ausstattung der Projektregionen mit Handwaschstationen und Latrinen
- Bargeldausgabe und Verteilung von Lebensmitteln an Menschen in Quarantäne
Gesundheitsversorgung
- Verteilung von Schutzausrüstung und Behandlungsmitteln (z. B. Thermometer)
- Menschen mit grippeähnlichen Symptomen werden an die nächstgelegene Gesundheitseinrichtung vermittelt
- Ausbildung von Gesundheitskräften und freiwilligen Helferinnen und Helfern
Kinderschutz
- Unterstützung von Bildungsministerien und Schulen bei der Betreuung von Kindern und Sicherung des Schulbetriebs
- Verteilung von Lehrmaterialien und Aktivitätspaketen für Kinder im Falle von Schulschließungen
- Psychosoziale Betreuung von erkrankten Kindern und ihren Familien