Mosambik, Simbabwe & Malawi
Zyklone Idai und Kenneth verwüsten das Land
Mitte März des letzten Jahres erreichte der Zyklon Idai die Länder Mosambik, Simbabwe und Malawi und brachte katastrophale Verwüstung vieler Regionen mit sich. Er gilt als der tödlichste Tropensturm weltweit im Jahr 2019. Durch die folgende Flut wurden hunderttausende Menschen obdachlos – viele starben. Nur wenige Wochen später erreichte Zyklon "Kenneth" Mosambik. Die Situation ist weiterhin kritisch. Aufgrund der schlechten hygienischen Verhältnisse verbreiten sich Krankheiten, wie Durchfall und Cholera sowie Malaria und Typhus sehr schnell. World Vision ist vor Ort und leistet Nothilfe für die Kinder und ihre Familien.


Große Ernteausfälle und notdürftige Unterkünfte
Die Katastrophen folgten auf eine lange Trockenperiode, die bereits für massive Ernteausfälle sorgte. Nun haben auch die Zyklone große Teile der Ernten, vor allem des Grundnahrungsmittels Mais, zerstört. Der vertrocknete Boden ist nicht in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen.
Allein in Mosambik mussten geschätzt eine halbe Million Menschen vor den Wassermassen fliehen. In Simbabwe mussten anfangs etwa 50.000 Menschen ihre Heimatdörfer verlassen. In Mosambik waren es 500.000 und in Malawi mehr als 85.000. Zehntausende Familien in den drei Ländern sind derzeit noch immer notdürftig untergebracht – in Sammelunterkünften wie Zelten und Schulen oder im besten Fall bei Gastfamilien.
Kinder benötigen Unterstützung
In Mosambik, Malawi und Simbabwe ist World Vision schon seit vielen Jahren mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit aktiv, hält Hilfsgüter für Notlagen vorrätig und ist daher in der Lage, schnelle Hilfe zu leisten.In allen drei Ländern ermöglichen wir in Kinderschutzzentren durch entspannende Aktivitäten und Spiele psychosoziale Unterstützung für Kinder. Jene, die spezielle Betreuung benötigen, können erfasst werden und von geschulten Mitarbeitern einzeln betreut werden. In Mosambik richten wir temporäre Orte für Schulunterricht ein, damit es zu keinen Lerndefiziten kommt. In Malawi machen wir mit Kampagnen auf die Gefahren der Kinderheirat aufmerksam, um speziell Mädchen zu schützen. Unsere Kinderschutz- und Bildungsangebote sind eng miteinander verbunden, um eine ganzheitliche Unterstützung für die Kinder und deren emotionale und lernbedingte Bedürfnisse zu gewährleisten.
Unser Kinderschutzzentrum in Beira
Auswirkungen des Klimawandels
„Kenneth“ und „Idai“ zählen bisher zu den größten Zyklonen in Mosambik und im südlichen Afrika. Die beiden Zyklone trafen relativ kurz nacheinander auf Mosambik und seine Nachbarländer, die bisher noch nicht auf solche Katastrophen vorbereitet waren. Die Gemeinden benötigen zukünftig langfristige Lösungen für diese Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels, um widerstandsfähiger gegen Sturm zu werden und schneller bei Katastrophen reagieren zu können.
Unsere Hilfe in aller Kürze
Mit unserer Nothilfe erreichen wir derzeit 100.000 Personen, die von Zyklon "Idai" betroffen sind. Sie erhalten unter anderem Decken und Planen, mit denen sie Notunterkünfte errichten können. An über 63.000 Haushalte wurden Lebensmittel verteilt. Hygienemaßnahmen beinhalten den Bau von mehr als 8.000 Latrinen und die Verteilung von 6.400 Hygiene-Sets. Kinder finden Schutz in 15 Kinderschutzzentren, in denen ihnen auch Kleidung zur Verfügung gestellt wird.
Pictures: Courtesy of National Institute of Disaster Management