Patenkinder besser verstehen:
Wie spreche ich mit meinem Kind über Armut?
Armut, Hunger, Krankheit und Krieg sind Themen, mit denen unsere Kinder tagtäglich in den sozialen Medien und Nachrichten konfrontiert werden. Die Nachrichtenflut ist überwältigend. Umso wichtiger ist es, mit Kindern über schwierige Themen zu sprechen, um ihnen Sicherheit zu geben und um ihnen zu zeigen, dass es Lösungen gibt. Wir haben ein paar Tipps, wie Sie solche Gespräche führen können.

1. Altersgerechte Information
Armut ist zwar ein komplexes Thema, Kinder werden aber schon sehr früh damit konfrontiert – etwa, wenn sie einen obdachlosen Menschen sehen oder wenn sie mitbekommen, dass andere Kinder nicht regelmäßig nach der neuesten Mode eingekleidet werden, sondern alte Kleidung auftragen müssen. Bereits im Vorschulalter wissen Kinder, dass es den Unterschied zwischen Arm und Reich gibt. Sie verstehen auch, dass beispielsweise eine gute Ausbildung zu einem höheren Einkommen führt oder dass jemand mit wenig Geld sparen muss.
2. Sie müssen nicht alle Antworten kennen
Auch wenn Sie nicht sicher sind, dass Sie jede Frage des Kindes beantworten können: Sprechen Sie trotzdem über schwierige Themen! Es ist völlig in Ordnung, zuzugeben, dass man nicht alles weiß. Sie können dann gemeinsam mit dem Kind nach möglichen Antworten suchen und es so ermutigen, eigene Lösungen zu finden.
3. Lassen Sie Platz für Gefühle
Über schwierige Themen zu sprechen, hilft Kindern dabei, Empathie und emotionale Intelligenz zu entwickeln. Geben Sie dem Kind daher die Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken
4. Vermeiden Sie Klischees
Sprache ist ein mächtiges Werkzeug: Wie wir mit unseren Kindern sprechen, prägt ihre Wahrnehmung. Sie können vermeiden, dass ein Kind Ansichten übernimmt wie „Jeder, der arm ist, ist selbst schuld“, indem Sie solche Klischees nicht verwenden. Achten Sie auch auf die Wortwahl: Anstatt von „armen Menschen“ zu sprechen, umschreiben Sie die Lebensumstände der Person: „ein Mensch, der in Armut lebt“.

5. Zeigen Sie Lösungen auf
Vermeiden Sie, dass sich das Kind angesichts der vielen globalen Krisen hilflos fühlt und zeigen Sie auf, dass es Lösungen gibt. Eine Kinderpatenschaft erlaubt dem Kind etwa, die Lebensumstände eines andere Kindes kennenzulernen und mitzuerleben, wie sich das Leben des Patenkindes über die Jahre hinweg zum Besseren verändert.