
Wie uns die Arbeit mit Kindersoldaten verändert (Teil 2)
Ein Interview mit Kate Shaw, die für World Vision mit Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo gearbeitet hat.
Die Arbeit mit Kindersoldaten verändert. Sie gibt den Kindern Hoffnung und Zuversicht. Aber sie hinterlässt auch einen bleibenden Eindruck bei den Mitarbeitern, die direkt mit diesen Kindern arbeiten. Wie ist es, einer der Projekt-Mitarbeiter zu sein? Und was können wir alle tun, um das Leid dieser Kinder zu mindern?
Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Serie, reden wir mit Kate Shaw. Sie hat als Kommunikations-Expertin in der Demokratischen Republik Kongo mit Kindersoldaten gearbeitet.
Wann und wie hast du begonnen, mit Kindersoldaten zu arbeiten?
Ich arbeite seit September 2017 in der Kasai-Provinz der Demokratischen Republik Kongo. Damals haben sich gerade die Milizen aufgelöst. Seitdem gab es immer wieder ein sporadisches Aufflackern der Gewalt. Aber ich bin sehr stolz, was wir mit unserer Arbeit dort erreicht haben.
Was brauchen diese Kinder aus deiner Sicht am meisten?
Es muss dringend mehr in psychosoziale Arbeit investiert werden. In einigen unserer Kinderschutzzentren arbeiten wir mit Psychologen (wir haben insgesamt 22 und erreichen damit über 25.000 Kinder). Das ist ein Erfolg, aber der Bedarf wäre noch um so viel größer. Es gibt auch großartige lokale Organisationen, die mit UNICEF zusammenarbeiten, aber es mangelt an Finanzierung. Außerdem spricht fast jeder Kindersoldat, den ich getroffen habe, davon, wieder zur Schule gehen zu wollen. Das gilt übrigens im Allgemeinen für Kinder in der Provinz Kasai. Sie wissen, dass sie nur durch Bildung eine Chance auf ein besseres Leben haben.
